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Marktplatz



Marktplatz 1856 Diese Zeichnung aus dem Jahre 1856 vermittelt uns einen Eindruck vom Aussehen des damaligen Marktplatzes. Im Hintergrund haben wir uns heute das neue Rathaus (ehemaliger Kuhlke-Supermarkt) vorzustellen.

Den Marktplatz gibt es erst seit etwa 200 Jahren. Vorher war er ein "wüster Platz, sehr zur Unzierde des Ortes". An der Hauptstraße, etwa zur Mitte des Weges, stand auf ihm das Spritzenhaus mit dem "Justizpfahl" für Marktfrevler. Um 1805 wurde der Platz geebnet und für Märkte hergerichtet. Die erste Bepflanzung mit Linden fand im November 1825 statt.1846 mußte das baufällige Spritzenhaus abgebrochen werden; es wurde westlich des Platzes wieder neu errichtet. Damit war der Marktplatz ohne Bebauung.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus erhielt auch Barmstedts Zentrum für die weiteren 12 Jahre einen neuen Namen. Das Stadtverordnetenkollegium beschloß am 12.5.1933, daß der Ortsteil "Am Markt" künftig den Namen "Adolf-Hitler-Platz" führen sollte. Am 1.5.1933 wurde eine "Hitlereiche" auf dem großen Marktplatz gepflanzt. Heute hat der Ortsteil wieder seinen ursprünglichen Namen "Am Markt".

Der Marktplatz hat in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt sein Gesicht verändert. Ursprünglich hatte er nur eine Kiesabdeckung. Im Jahre 1962 erfolgte eine Befestigung mit Basalt-Kleinpflaster. Während derJahre 1974/78 erneuerte das Land Schleswig-Holstein zusammen mit der Stadt Barmstedt den Straßenzug vom Ortseingang Hamburger Straße bis zum Ortsausgang Voßlocher Chaussee. Das bis dahin vorhanden gewesene Reihensteinpflaster wurde durch eine Asphaltdecke ersetzt. Die in vielen Straßenabschnitten erreichte größere Fahrbahnbreite musste zwangsläufig nicht nur zu Lasten der Bürgersteige, sondern Am Markt auch zu Lasten des Marktplatzes gehen.

Der neu gestaltete Marktplatz erhielt als Ersatz für die ausgedienten alten Linden wieder frisches Grün: zum "Tag des Baumes" wurden am 13.4.1976 junge Platanen gepflanzt.

 




Rathaus



Marktplatz Turnhalle 1910 Zwischen dem alten Spritzenhaus und dem ehemaligen "Barmstedter Hof" (etwa dort, wo heute das Rathaus steht) wurde 1901 die erste Turnhalle Barmstedts errichtet. Bauherr war die damalige Hotelwirtin, Jenny Westphal. Von 1901 bis 1914 hat der "Barmstedter Männerturnverein von 1864" hier geübt. Als dann im Januar 1914 die neue, geräumigere städtische Turnhalle für die Schulen eingeweiht worden war, verlegte der Verein seine übungsabende dorthin. Die alte Halle wurde nicht mehr benötigt und ist schließlich um 1930 abgebrochen worden.

Das oben erwähnte Spritzenhaus gibt es auch nicht mehr. Als es der 1875 gegründeten "Freiwilligen Feuerwehr" nicht mehr genügend Raum bot, wurde es 1948 abgrissen. Während der Jahre 1947 bis 1972 war das umgebaute Saalgebäude des ehemaligen "Barmstedter Hofes" Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr.

Der Gebäudebestand des "Barmstedter Hofes" wurde im Mai 1972 abgebrochen. Günther Kuhlke hatte das Grundstück am 1.4.1972 von der Stadt Barmstedt erworben. Der das Gesicht des Marktplatzes wesentlich verändernde viergeschossige Zweckbau entstand 1972/73. Die Eröffnung des Kuhlke-Supermarktes und späteren Rathauses, Am Markt 1, fand am 3.5.1973 statt.

 

Marktplatz 1975 Bis zum 22.3.2003 wurde das Gebäude von der Firma Kuhlke genutzt, als Verwaltungsgebäude der Firma, als Supermarkt sowie als Wohnung der Familie Kuhlke.

Im Herbst 2003 wurde von der Barmstedter Stadtvertretung der Beschluss gefasst, das Gebäude als Rathaus zu nutzen und aus dem alten Verwaltungsgebäude in der Bahnhofstraße umzuziehen.

 







Haus Am Markt 2 - ehemals "Hotel Stadt Hamburg"



Das Gebäude war früher das repräsentativste Gasthaus Barmstedts. Das Hotel "Stadt Hamburg" fand sogar Erwähnung im ersten deutschsprachigen Michelin-Hotelführer. Es ist 1903/04 von dem derzeitigen Gaststättenbesitzer Heinrich Heine erbaut worden. Die ansprechenden, weiträumigen Schank- und Klubzimmer, die geräumigen Säle und die für ihre Zeit moderne Bühne waren der Grund dafür, dass größere Festlichkeiten vorzugsweise im "Stadt Hamburg" gefeiert wurden.

Hotel Stadt Hamburg 1953 baute Peter Lorenzen den großen und kleinen Saal zu einem Lichtspieltheater um ("Lichtspieltheater Stadt Hamburg"). Den Hotelbetrieb stellte er 1953 ein. Lorenzen selbst leitete das Lichtspieltheater vom 1.5.1953 bis 1956. Der Pächter W. Hölck führte es bis zum 28.6.1964 weiter.

Etwa 1960 wurde das Gebäude für Ladengeschäfte umgebaut. Am 2.3.1970 verlegte die Zigarrenzentrale Mussenbrook ihren Sitz von der Königstraße 1, wo sie seit 1953 ihren Platz hatte, hierher. Vom 1.10.1961 bis zum 30.6.1979 war in dem ehemaligen Hotel das Rundfunk- und Fernsehhaus Luckmann untergebracht. Holger Krajewski übernahm das Ladengeschäft am 1.7.1979. Er verlegte es am 20.11.1980 in das Gebäude Am Markt 4. Im Februar 1984 gab er seinen Betrieb auf. Später befand sich hier das Zweiradgeschäft "Fahrrad Jepsen".

1980/81 veranlassten die neuen Eigentümer Hagen den Abbruch des zum Gebäude gehörigen Festsaales mit seinen Nebenräumen einschließlich der ehemaligen Kegelbahn. Unter Einbeziehung der rückwärtigen Fläche des heutigen Gebäudes Am Markt 4 wurde der Lebensmittelmarkt "Minimal" (später Rewe) gebaut und am 7.10.1981 eröffnet. Bis zum 10.05.2012 befand sich der Supermarkt an diesem Standort, danach zog er in den neu entstandenen Supermarktkomplex im Küsterkamp.

 






Haus Am Markt 4



In diesem(n) Gebäude(n) hatten zuletzt der Optiker Strauß und Uhren-Twisselmann ihre Geschäfte. Leider stehen sie seit etlichen Jahren leer. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges (1945) und noch einige Jahre darüber hinaus standen hier zwei eigenständige Gebäude, Am Markt 4 (neben dem Hotel Stadt Hamburg) das Haus des Maurers Gragert und Am Markt 5 (unmittelbar am Küsterkamp) die frühere Schmiede und Gastwirtschaft Rübke.

Beide Häuser waren, wie alle anderen Barmstedter Wohngebäude auch, zusätzlich neben den Eigentümern mit Bombengeschädigten und Heimatvertriebenen belegt. Sie wurden am 3.5.1945 beim einzigen Luftangriff auf Barmstedt zerstört. 6 Personen fielen damals den Raketen britischer Jagdbomber zum Opfer.


Da das Haus "Am Markt 4" im Gegensatz zum Haus "Rübke" nicht völlig zerstört war, gelang dem Eigentümer Gragert der Wiederaufbau bereits 1945/46. Auf dem Grundstück Am Markt 5 mußte wegen des Totalschadens ein Neubau errichtet werden, der erst 1948 erfolgte. Bauherr war der neue Eigentümer, Schmiedemeister Hans Doering aus Alveslohe, der einen entsprechenden Betrieb dort während der Jahre 1948 bis 1971 führte. Während dieser Zeit kam das damalige Grundstück Am Markt 4 zum Betrieb hinzu. Es wurden Ausstellungsräume zum Markt hin geschaffen. 1971 bis 1980 war der Gebäudekomplex Sitz der Firma Boddien & Co., Landmaschinen.
Der Küsterkamp, der im Jahre 1956 noch unmittelbar vom Marktplatz ins Grüne führte.


Während der Stoppelmarkttage veranstaltete H. Doering für alle interessierten eine Landmaschinen-Ausstellung.

Zum Barmstedter Weihnachtsmarkt 1979 verlegte Uhren-Twisselmann sein Geschäft von der Königstraße 7 (ab 1953) in dieses Haus, Am Markt 4. Optiker Strauß eröffnete seinen Fachbetrieb am 4.5.1984, nachdem er die Räume des dort seit 1980 befindlichen Hifi-Fachgeschäftes Krajewski übernommen hatte. Dort, wo sich früher einmal die "Schmiede Doering" befand, öffneten Anfang Dezember 1980 Sieglinde und Herbert Kruse das "Cafe Am Markt". Das Cafe war ursprünglich eine Filiale der ehemaligen Bäckerei Walther in der Chemnitzstraße 36, die H. Kruse bereits 1978 übernommen hatte.







Küsterkamp



Im März 1954 beantragte der damalige Eigentümer des Hotels "Stadt Hamburg", Peter Lorenzen, den ehemaligen Hotelgarten (heute: Küsterkamp 2 - 10) in Bauplätze aufteilen zu dürfen. Nach erfolgter Genehmigung im Jahre 1956 begann der Verkauf und die Bebauung des Geländes.

Für die neuen Bauparzellen erstellte die Stadt Barmstedt im Jahre 1956 vorläufig eine provisorische Straße - lediglich der Unterbau wurde fertiggestellt -. Eine Verbesserung des Straßenzustandes konnte aus finanziellen Gründen erst im Jahre 1973 erfolgen.

Die Schmiede Doering am Küsterkamp im Jahre 1950. Im Vordergrund der Garten der Nachbarin Willing, der später zum Firmengelände Doering hinzukam.

Bereits 1967 wurden von seiten der Stadtverwaltung überlegungen angestellt, im Bereich der damaligen Kleingartenflächen, die im Eigentum der ev.-luth. Kirchengemeinde standen, am Küsterkamp einen neuen Marktplatz zu schaffen. Aber erst 1970 gelang es der Stadt Barmstedt, von dem neuen Eigentümer, Hans Doering, das notwendige Gelände zu erwerben. Die Ziele der städtischen Planungen waren die Verlegung des Marktplatzes und Neugestaltung und Erweiterung des Stadtkernbereiches.

Während der Jahre 1948 bis 1975 führte Olof Saß das Lebensmittelgeschäft Willing, Am Markt 6, im Eingangsbereich des Küsterkamps. Im Jahre 1975 erwarb die Volksbank eG dieses Grundstück zusammen mit dem Gebäude Am Markt 8, der ehemaligen Gastwirtschaft und Kohlenhandlung Glismann, im Volksmund auch "Köm-Glismann" genannt. (Bis zum 31.8.1974 führte Adolf Glismann die Gastwirtschaft.)

Im August 1976 wurden an der Rückseite der ehemaligen Gastwirtschaft ein etwa 300 Jahre alter Anbau sowie ein Schuppen abgerissen. Damit waren die Voraussetzungen für ein neues Bankgebäude der Volksbank mit einem Arztzentrum geschaffen. Das Haus Willing, 1877 von Johann Hinrich Willing erbaut, wurde am 30.5.1984 abgebrochen.

Die Einweihung des Volksbankgebäudes und ärztehauses Küsterkamp 1, fand am 22.7.1977 statt. Bis dahin war der Sitz der Volksbank in Barmstedt seit dem 17.8.1957 das Gebäude Kuhberg 3. Der reguläre Bankbetrieb in den neuen Räumlichkeiten wurde am 25.7.1977 aufgenommen. Am gleichen Tag eröffneten die Fachärzte für innere Krankheiten Dr. med. Dirk Schemmel und Dr. med. Helmut Schwartz hier ihre Gemeinschaftspraxis. Des weiteren waren in diesem Gebäude die Zahnarztpraxis Wünsche und Büroräume des Steuerberaters Meier, des Rechtsanwalts Schack und der Barmer Ersatzkasse untergebracht.

Der Marktplatz mit dem Küsterkamp im Jahre 1977. Von links nach rechts: Woll- und Handarbeitsgeschäft Friedrich, gegründet 1910; Haus Glismann; Haus Willing; der Neubau der Volksbank am Küsterkamp.

Das im Jahre 2011 abgerissene Gebäude des Aldi-Marktes, Küsterkamp 3, erbaute der Geschäftsmann Hans Doering in den Jahren 1975/76. Am 30.9.1976 öffnete der Aldi-Markt erstmalig seine Tore. Die im ersten Stock geschaffene Gaststätte "Bürgerstuben" und die neuzeitliche Bundeskegelbahn wurden am 6.11.1976 eröffnet.

Die Einweihung des neuen Barmstedter Marktplatzes fand an einem einprägsamen Termin statt. Am 11.11.1977 um 11.11 Uhr wurde er zur Benutzung freigegeben. Zwei Jahre später errichtete das THW, Ortsgruppe Barmstedt, die Fußgängerbrücke, die den Küsterkamp unmittelbar durch das Kleingartengelände mit der Kampstraße verbindet. Das bedeutete eine wesentliche Verkürzung das Schulweges zum Schulzentrum Heederbrook. Am 27.8.1979 wurde die Brücke anlässlich einer ersten "amtlichen Brückenbegehung" eingeweiht.

Das Gebäude der ehemaligen Schankwirtschaft u. Kohlenhandlung von Adolf Glismann, das bis zum 31. August 1974 betrieben worden war und im Volksmund "Köm-Glismann" genannt wurde, wurde für einen Erweiterungsbau der Volksbank im Jahre 1996 abgerissen.


Am 21.5.1999 wurde der neue Bau der Volksbank an der Ecke zum Küsterkamp eingeweiht.

In den Jahren 2011 bis 2012 fand erneut eine umfangreiche Neubebauung am Küsterkamp statt. Die Supermärkte Aldi und Rewe zogen in einen neu gebauten Komplex, der 1975/76 gebaute "alte" Aldi-Markt wurde abgerissen.







Haus Am Markt 5 und 7, heute u.a. Optiker Siemonsen und Schuhhaus Eggers



Diese Häuser stehen auf dem Grundstück des früheren Hofes Grelck.

1963 wurde das 1750 erbaute Bauernhaus Grelck abgebrochen. Das Gebäude beherbergte viele Jahre die Gastwirtschaft Brüning. Die Konsumgenossenschaft "Produktion" erwarb das Grundstück 1962 und errichtete einen modernen Großraumladen. Dieser Laden löste den in der Mühlenstraße 10 vorhanden gewesenen ab. Die Eröffnung fand am 14.11.1968 statt. Am 4.10.1974 erhielt der Pro-Markt den Namen "CometDiscount", den er bis zum 30.9.1981 beibehielt. Seit dem 1.10.1981 führte die Co op AG den Geschäftsbetrieb weiter. Da der Trend jedoch zu größeren Märkten ging, wurde er am 31.12.1983 geschlossen.

Der neue Hausbesitzer, Franz Thiel Abel, ließ den ehemaligen Lebensmittelsupermarkt umbauen und schaffte damit Platz für "5 Geschäfte unter einem Dach". Am 15.11.1984 eröffneten das Optiker- und Uhrenfachgeschäft Siemonsen, das vorher seinen Platz in der Reichenstraße 24 hatte, und ein Jeans- und Modeladen. Auch die Vereins- und Westbank (vorher Am Markt 21) verlegte ihren Sitz am 21.1.1985 hierher. Im gleichen Monat richtete D.-H. Mahlen sein Immobilienbüro ein. Seit Februar 1985 war hier auch die Geschäftsstelle der AOK untergebracht. Im ersten Stock des Gebäudes Am Markt 5 befand sich seit dem 2. Oktober 1978 die Praxis des praktischen Arztes und Facharztes für Frauenheilkunde Dieter Winkel.

In dem benachbarten, 1913 erbauten, ehemaligen neuen Wohnhaus des Bauern Grelck befand sich seit dem Jahre 1969 das Schuhhaus Schramm. (Heute: Schuh-Eggers)

Auf dem hinter diesem Gebäude liegenden ehemaligen Grelckschen Hofgrundstück, Kuhberg 2, das vorübergehend der Firma Eska-Bau gehörte, wurde ein weiteres Ladengeschäft erbaut. Am 25.9.1975 eröffnete der Penny-Markt - heute kik-Markt.







Haus Am Markt 14, ehemals Spielzeug Bieberstein



Am Markt 1910 Eine bewegte Vergangenheit hat das Gebäude Am Markt 14 hinter sich. Bis in das Jahr 2022 diente es der Firma Spiel- und Freizeit Bieberstein als Geschäftshaus.

Erbaut worden ist es als Gastwirtschaft mit Tanzboden. Letzterer befand sich - derzeit allgemein üblich - im ersten Stockwerk. Im September 1873 erwarb der Flecken das Grundstück, um hier die "obrigkeitlich genehmigte erste Königlich-preußische Präparandenanstalt" der Provinz einzurichten. Die unteren Räume nahm man größtenteils zur Wohnung des Vorstehers, oben wurde der Tanzsaal zu einem Musikzimmer, zwei Klassenräumen und einer Aula umgebaut. Im Jahre 1904 wurde die neue Präparandenanstalt (heute Grund- und Gemeinschaftsschule, ehem. Chemnitzschule) in der Schulstraße erbaut. In die hier leer gewordenen Räume zogen zunächst Volksschulklassen, später (1907 bis 1912) die "Höhere Privat-Mädchenschule". 1912 wurde auch diese in der Feldstraße neu gebaut, so dass jetzt in das wiederum leere Stockwerk das "Altertumsmuseum" einziehen konnte. Treibende Kräfte bei der um die 1910 erfolgten Gründung der Altertumssammlung waren der ehemalige Bürgermeister August Christen und Krankenkassengeschäftsführer Ernst Mohr ("Plattdüütsch-Mohr"). Für die "innere Ordnung und Ausgestaltung" sorgte der Lehrer Heinrich Schwennsen.

Nachfolger von Ernst Mohr wurde 1960 Realschulkonrektor a.D. Adolf Opfermann. Unter seiner Leitung fanden mehrere Sonderausstellungen statt. Dank seiner Initiative wurde das Museum das "einzig intakte" im Kreis Pinneberg.

Anfang 1970 übergab Opfermann seinen Nachfolgern, den Brüdern Jochen und Jürgen Proll und Herbert Dürr die gemeinsame Leitung. Nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten und einer zwangsläufig damit verbundenen Neugliederung der gesamten Ausstellungsobjekte konnte das Museum nach 2-jähriger Pause wieder für Besucher freigegeben werden. 1977 fand ein erneuter Umzug statt und im November 1979 wurde das Museum der Grafschaft Rantzau auf der Schlossinsel im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude wiedereröffnet.


Die Stadt Barmstedt trennte sich im Jahr 1979 von dem Gebäude Am Markt 14 und verkaufte es dem Inhaber der Firma Bieberstein, die bis 2022 hier ihre Geschäftsräume hatte.

 






Haus Am Markt 15



In den 30er Jahren beherbergte dieses Haus, das früher sogenannte "Stahlbock'sche Haus" eine Filiale der Warenhauskette "EPA" (Einheitspreis AG). In den dreißiger Jahren riefen Nationalsozialisten zum Boykott gegen diese EPA-Filiale in Barmstedt auf
Gegründet wurde die nach amerikanischem Muster konzipierte Kette am 17. Juli 1926 durch die damalige Rudolph Karstadt AG unter dem Namen Einheitspreis Aktiengesellschaft (EPA). Bis 1932 entstanden 52 Filialen. Typisch für das Unternehmen, das ausschließlich Artikel des täglichen Bedarfs führte, waren niedrige Preise, die einem festen gestaffelten „Einheitspreissystem“ (0,10, 0,25, 0,50, 0,75 sowie 1,00 Reichsmark) folgten. Ferner wurde das Warensortiment ausschließlich für die Epa produziert und weitgehend von der Epa oder Karstadt selbst hergestellt, insbesondere Wurst- und Fleischwaren, Konserven sowie Schokolade, aber auch Bekleidung, Gardinen, Matratzen, Papier- und Lederwaren. Angeboten wurden rund 3.000 Artikel. Mit 5.100 Mitarbeitern erzielte die Epa binnen kurzer Zeit einen Jahresumsatz von 111 Millionen Reichsmark. ähnlich aufgebaute Unternehmen entstanden in Deutschland (Ehape 1926), Holland (HEMA 1926) und der Schweiz (EPA 1930).

Quelle: Wikipedia - Kepa-Kaufhaus

Ab 1933 unternahmen die Nationalsozialisten Propaganda- und Boykottaktionen gegen Warenhausketten, da sie als „jüdische Erfindung“ galten, darunter auch die Epa-Filiale in Barmstedt. So wurde das Geschäft mit "Judenfirma" beschmiert und Kunden am Betreten des Ladens gehindert.

Durch gesetzliche Regelungen wurde die Errichtung, Erweiterung und Verlegung von Einheitspreisgeschäften untersagt. Nach dem endgültigen Verbot des Einheitspreissystems erfolgte 1937 die Umbenennung in Kepa, was einfach nur „keine Epa“ bedeutete.

Schuhhaus Meyer 1959

Von 1951 bis 1969 war im Gebäude Am Markt 15 das Schuhgeschäft Wilhelm Meyer (Salamander-Schuhgeschäft, später Schuhhaus Schramm) untergebracht. Von 1969 bis 1998 war die Kaffeerösterei Nickel nach einem grundlegenden Umbau und einer Umgestaltung der Fassade, die seinerzeit in Barmstedt Aufsehen erregte, hier zu Hause.


Von 1998 bis 2014 diente es der Bäckerei Hütter als Filiale. Seit 2015 ist hier der Friseur Baas zu finden.

 





Haus Am Markt 16, heute Kulturschusterei



In diesem Gebäude befand sich das "Saturn-Kino". Willi Blumhardt erbaute es 1937/38 als Lichtspiel-Theater. Vorher fanden die Vorführungen "lebender Bilder" in Sälen statt. Zeitweise gab es hier sogar zwei Saalkinos, die aber bei der ursprünglichen Einwohnerzahl (um 4500) nicht nebeneinander bestehen konnten.

Fast 40 Jahre lang gab es die UT-Lichtspiele in Barmstedt. Ausverkaufte Vorstellungen erlebte das Filmtheater vor allem in den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren, als das Kino der einzige Ort der Entspannung war. Die UT-Lichtspiele schlossen am 26.3.1972 für immer ihre Pforten, da sie auch als Familienbetrieb nicht mehr rentabel waren.

Von 1972 bis 1978 befand sich in diesem Gebäude ein Lebensmittel- SB-Laden, der Kahr-Markt. Danach war bis 1983 ein Drogerie-Center in diesen Räumlichkeiten untergebracht.

Seit dem 18.11.1983 dienten die Räume wieder ihrem ursprünglichen Zweck. Jürgen Grütz wagte mit seinem "Saturn" - Filmtheater (Verzehr-Kino) einen Neubeginn. Im November 1988 kam sogar ein zweites kleines Kino hinzu, um das Filmangebot für das Publikum attraktiver zu machen. Der frühere Balkon der UT-Lichtspiele wurde zu einem weiteren Kinoraum umgebaut. Seit 2015 befindet sich hier das Kultur- und Veranstaltungszentrum "Kulturschusterei".