Die Heiligen-Geist-Kirche




Die Heiligen-Geist-Kirche 2013 Pfingsten 2018 wurde die Heiligen-Geist-Kirche im Zentrum der sogenannten Barmstedter Kircheninsel 300 Jahre alt. Sie ist eine der schönsten Barockkirchen des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf, obwohl sie in der Zeit der gewalttätigsten Querelen zwischen den beiden Grafenbrüdern Wilhelm Adolf und Christian Detlef Rantzau entstanden ist. Im Zentrum der Grafschaft gelegen, sollte sie das letzte Denkmal sein, das die Rantzauer Grafendynastie sich hier setzte.

Der Kirchenstandort selbst ist erheblich älter als die genannten 300 Jahre. Aus schriftlichen Quellen war seit Jahrhunderten bekannt, dass hier eine der ersten Kirchen im holsteinisch-stormanischen Bereich gelegen haben sollte. Ein archäologischer Nachweis konnte aber erst 1968 bei der letzten großen Renovierung erbracht werden. Unter dem Fußboden wurden damals die Grundmauern von zwei Vorgängerkirchen aus dem Mittelalter entdeckt, wodurch nachgewiesen werden konnte, dass die Überlieferungen von einem Kirchenstandort an dieser Stelle mindestens seit 1140 richtig sind. Das tatsächliche Alter der vorgefundenen Reste konnte aber auf Grund der damaligen Zeitknappheit im Rahmen der Fußbodensanierung nicht festgestellt werden. Interessant ist, dass neben den Grundmauern auch Gruften zum Vorschein kamen, die noch in den ersten Jahrzehnten dieser Heiligen-Geist-Kirche für Administratoren und einen Organisten eingebaut worden waren. Rund um die Kirche hatte bis etwa 1840 ein Kirchhof als Begräbnisstätte für das gesamte Kirchspiel bestanden.

Zur Vorbereitung des Jubiläums zum 300-jährigen Bestehen hat die Kirche eine Rundumerneuerung bekommen. Auf dem Foto sieht man sie ohne Kugel und Hahn, wie sie im April 2013, als der Turm gerade saniert wurde, ausgesehen hat. Es folgten in den beiden Jahren danach das Außenmauerwerk, das Dach und das Turminnere und von Mai bis Dezember 2016 folgte die Restaurierung des Innenraums. Die Sanierungsarbeiten unter der Regie von Architekt Jan-Peter Witte dienten einerseits der energetischen Verbesserung durch Isolierung des Daches und Teilerneuerung der Heizung. Unter den Bänken wurde dafür der Fliesenfußboden entfernt und durch Holzboden ersetzt. Außerdem wurden die Elektrik und die Beleuchtung erneuert. Die Bleifenster wurden instandgesetzt, der Altar gereinigt und in Teilen restauriert, ebenso die Wände und die Emporen. Zur Deckung der Kosten werden seit langer Zeit Spenden gesammelt, dennoch werden die 610.000 € vor allem durch Mittel der Kirchengemeinde und des Kirchenkreises aufgebracht.